Wissenschaft und Praxis als Dialog
Wie verhalten sich Wissenschaft und Praxis zueinander? Inwiefern kann man hier von einem "Dialog” beider sprechen?
„Was sagt uns die Praxis?“ – Diese Frage richtete die Moderatorin Elisabeth von Thadden (von Die ZEIT) an die Gäste der Abschlussdiskussion am Freitag, den 9. Juli 2021. Vorbei war ein Tag voller Vorträge, Buchdiskussionen und angeregter Gespräche in den Gängen des Paradiescafés in Jena. Mit ihrer Frage bezog sie sich auf den zuvor stattgefundenen Transfer-Block, bei dem Vertreter*innen der Praxis (u. a. Sebastian Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau und Joanna Kusiak von der Berliner Initiative Deutsche Wohnen & Co enteignen) von ihren politischen Projekten in Bezug zu Eigentum berichteten. Das in der Frage enthaltene „uns“ kam bereits im kritischen Außenblick von Jens Beckert (vom Max-Planck Institut für Gesellschaftsforschung) auf - vor allem in Bezug zur politischen Wirkmacht von „uns“, den Forscher*innen des SFB. Der Appell ist folgender: „wir“, die (sozialwissenschaftlichen) Forscher*innen, arbeiten nie in einem luftleeren Raum, Wissenschaft ist nie losgelöst von (politischer) Praxis. Forschung und Praxis fungieren als Dialog, bei dem wissenschaftliche Erkenntnisse nutzbar gemacht werden und deren Umsetzung eine Zukunftsperspektive zurück in die Forschung trägt. Das bedeutet zugleich auch, dass „wir“ mit den gewonnenen Erkenntnissen verantwortungsbewusst umgehen müssen. Dieser Gedanke, der vor allem zum Abschluss der Eröffnungsveranstaltung stark gemacht wurde, wird die Arbeit des SFB auch zukünftig begleiten und vielleicht neue Projekte inspirieren.