Dirk Schuck studierte Philosophie, Soziologie und Politologie in Frankfurt am Main. Er promovierte zur Geschichte des frühen Liberalismus am Institut für Politikwissenschaften der Universität Leipzig bei Wolfgang Fach. Für das Berliner Gesundheitsamt war er als Psychologe tätig. Er arbeitete zudem für mehrere Agenturen für politische Kommunikation. Er ist Mitglied der International Adam Smith Society und der European Hobbes Society. Seine Forschungsinteressen liegen in der globalen Ideengeschichte mit Schwerpunkt auf der frühen europäischen Moderne.
Dr. Dirk Schuck
- Email: dirk.schuck@uni-erfurt.de
- Webseite: Academia-Profil
- Webseite: Personenseite bei Universität Erfurt

Eigenes Forschungsprojekt
Grundannahmen des Zivilisationsnarrativs, wie es die Aufklärung des 18. Jahrhunderts entwickelte, stehen heute in Frage. Dazu gehört zentral auch die Rolle, die Eigentum für die Charakterbildung spielt. Welche an Besitz gebundenen Gewohnheiten lassen ein Individuum freiheitlich und selbstbestimmt handeln? Oder sind diese charakterlichen Attribute nicht an Besitz geknüpft? Gibt es ein zuviel oder ein zuwenig an Besitz, um autonom handeln zu können? Und warum soll Sesshaftigkeit dem nomadischen Leben überhaupt überlegen sein? Vor diesem Hintergrund geht es dem Forschungsprojekt darum, das Aufklärungsnarrativ neu aufzurollen und nach bisher nicht oder kaum beachteten Seitenwegen zu fragen, sowie in der Geschichtsschreibung marginal gebliebene Autorinnen und Autoren in den Blickpunkt zu rücken. Auf diese Weise offenbart sich eine vielfältigere und offenere Geschichte der Aufklärung, deren kritisches Denkpotential heute mehr denn je von Bedeutung ist.
Veröffentlichungen
- Neuherausgabe von John Locke, Gedanken über Erziehung, in der Philosophischen Bibliothek, Bd. 736, Hamburg 2020, Verlag Felix Meiner.
- Die Verinnerlichung der sozialen Natur: zum Verhältnis von Freiheit und Einfühlung in der Sozialpsychologie des frühen Liberalismus bei Locke, Shaftesbury, Hume und Smith, Studien zum 18. Jahrhundert, Bd. 40, hg. von der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts, Hamburg 2019, Felix Meiner.
- Das Phänomen der Verdinglichung bei Georg Lukács und Theodor W. Adorno, Einführung mit ausführlichen Darlegungen zu Weber, Marx, Simmel und Freud, VDM 2010, Saarbrücken.
- First-Order-Compassion and Second-Order-Compassion: One Central Difference in The Social Thought of David Hume and Adam Smith regarding the Installment of Social Stability, in: The Adam Smith Review 13, London and New York 2021, Routledge (forthc.).
- Ethische Defizite des Kosmopolitismus: Johann Georg Hamanns Kritik an Kant, Springer VS, 2020 (forthc.).
Lehre
- WS 2017/18 BA-Seminar „Montesquieu: Geist der Gesetze“, Institut für Politikwissenschaften, Universität Leipzig
- WS 2020/21 BA-Seminar „Markt und Moral: Neuzeitliche Ideengeschichte des Kapitalismus“, Seminar für wissenschaftliche Politik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
- WS 2020/21 MA-Seminar „Aufklärung und Konservatismus: die Burke-Wollstonecraft-Kontroverse um die französische Revolution“, Seminar für wissenschaftliche Politik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau