Eigentumskonflikte und staatliche Reaktionen auf die Internationalisierung chinesischer Unternehmen in den USA und der EU

Projektbeschreibung
Das Teilprojekt entwickelt die Forschung aus der ersten Förderphase weiter, indem es nicht mehr primär nach Ursachen für die neue Staatstätigkeit fragt, sondern deren Wirkung auf chinesische Eigentumssubjekte in den Mittelpunkt stellt und vergleichend untersucht. Die Ausgangsannahme des Vorhabens ist, dass der „new statism“ in den USA und der EU sich vorrangig gegen chinesische Unternehmen in Staatseigentum und solche mit strategischem Eigentum an Hochtechnologie richtet. Die jeweiligen Maßnahmen prägen allerdings die internationalen Strategien der chinesischen Konzerne unterschiedlich: Während es Hinweise darauf gibt, dass sie ihre Unternehmensnetzwerke in den USA deutlich zurückgebaut haben („Decoupling“), scheinen dieselben Unternehmen auf dem EU-Binnenmarkt lediglich ihre Strategien zu adaptieren (u. a. Veränderung von Geschäftsfeldern). Im Zentrum der Analyse stehen deshalb ein Vergleich der unternehmensbezogenen Eigentumskonflikte in den USA und der EU, die jeweiligen eigentumsbezogenen staatlichen Reaktionen in Industrie- und (Außen-)Wirtschaftspolitik auf die Internationalisierung chinesischer Unternehmen sowie die sich verändernden Geschäftstätigkeiten dieser Unternehmen in der EU und den USA. Das Projekt verfolgt ein Mixed-Methods-Design: In einem ersten Schritt werden die staatlichen Reaktionen in den USA und der EU vergleichend untersucht. Daraufhin wird der in der ersten Förderphase erstellte SinoTop500-Datensatz (zu Eigentumsstrukturen der größten chinesischen Unternehmen) um Daten zu den Auswirkungen der eigentumsbezogenen staatlichen Maßnahmen erweitert und anschließend mittels deskriptiver Statistik untersucht. Diese Analyse wird durch qualitative Fallstudien zu den veränderten Strategien ausgewählter chinesischer Unternehmen in den USA und der EU vertieft.