Das Symposium wird gemeinsamen durchgeführt von Forschungsprojekten am Arbeitsbereich für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie: H2Well (gefördert vom BMBF), TP B05 vom SFB "Strukturwandel des Eigentums" (gefördert von der DFG) & BeaT (gefördert vom BMWK).
„Klima, Märkte, Gerechtigkeit – Wie der Umbau der Wirtschaft gelingen kann“
Programm und Inhalt
Die Transformation der Wirtschaft ist endgültig zu einem gesellschaftlichen Konfliktthema geworden und gerät politisch zunehmend unter Druck. Oft stehen sich ökologische und soziale Prioritäten scheinbar entgegen. Dabei wird sich nicht zuletzt in den Betrieben entscheiden, ob ein sozial-ökologischer Umbau breit akzeptiert wird und gelingen kann. Zwar betrifft die notwendige Dekarbonisierung quasi alle Bereiche der Wirtschaft; dennoch gibt es zweifelslos Branchen, die unter besonders hohem Veränderungsdruck stehen, etwa der Mobilitäts- und Logistiksektor oder die Energiewirtschaft. Transformationskonflikte sind hier an der Tagesordnung – die strategischen Reaktionen der Belegschaften und ihrer gewerkschaftlichen Interessensvertretungen fallen jedoch auffallend unterschiedlich aus.
Das internationale Symposium zielt auf eine vergleichende Analyse ausgewählter Transformationsfälle, um regionale und betriebliche Besonderheiten zu berücksichtigen sowie vielversprechende Ansätze zu identifizieren. In verschiedenen Impulsvorträgen, Workshops sowie einer Podiumsdiskussion wird dafür der Dynamik von sozial-ökologischen Transformationskonflikten nachgespürt. Europaweite Beachtung erlangte beispielsweise die permanente Versammlung, die Arbeiter:innen in der Autofabrik GKN Florenz (Italien) abhalten, um eine Konversion der Produktion zu erreichen. Die Transformation der industriellen Wertschöpfungsbasis und das System der Arbeitsbeziehungen hierzulande führen hingegen zu anders gelagerten Konfliktverläufen und Perspektiven. Parallele Workshops thematisieren zudem die Rolle von Wasserstoff für den ökologischen Umbau, die Zukunft des Logistiksektors, den Strukturwandel der Autoindustrie sowie mögliche Verbindungen von Arbeitskämpfen und Klimaschutz. Ein breit besetztes Podium wird abschließend Herausforderungen, Strategien und Allianzen für eine gelingende Transformation ausloten.
PROGRAMM
09:30 – 09:45 Uhr Ankunft und Begrüßungskaffee
09:45 – 10:00 Uhr Begrüßung
Impulsvorträge
10:00 – 12:00 Uhr KLAUS DÖRRE (FSU Jena): „Zur Dynamik von Transformationskonflikten“
FRANCESCA GABBRIELLINI (University of Bologna, ex-GKN Reindustrialization Group):
„Lost in Transition: GKN Workers' Struggle and Italy's Auto Crisis“ (auf Englisch)
HANS-JÜRGEN URBAN (FSU Jena & Vorstand IG Metall): „Zur Transformation der industriellen Wertschöpfungsbasis
im deutschen Kapitalismus. Arenen, Konflikte, Perspektiven
12:00 – 13:00 Uhr Mittagspause
Parallele Workshops
13:00 – 15:00 Uhr (1) „Grüner Wasserstoff für die sozial-ökologische Transformation? Chancen, Herausforderungen und
Entwicklungsszenarien für Thüringen“ ANNA HAFER, VERA VOLLMER, ANNA MEHLIS, FABIAN PFLÜGLER
(2) „Transformation oder Krise der Autoindustrie: VW Kassel und Opel Eisenach im Vergleich“ CARSTEN BÜCHLING,
BERND LÖSCHE, KIM LUCHT, JOHANNA SITTEL
(3) „Wandel und Zukunft der Deutschen Post“ THOMAS GROßSTÜCK, ARTUR KULA, STEFFEN LIEBIG
(4) „Transformative alliances – a comparative perspective on Italy and Germany“ (auf Englisch) FRANCESCA
GABBRIELLINI, STEPHAN HUMBERT
15:00 – 15:30 Uhr Kaffeepause
Abschlusspodium
15:30 – 17:30 Uhr Podiumsdiskussion „Wie der Umbau der Wirtschaft gelingen kann“
mit: CHRISTIANE BENNER (Vorstand IG Metall), CARSTEN BÜCHLING (BR VW Kassel); FRANZISKA HEINISCH
(Organizerin & Publizistin, #wirfahrenzusammen) und BERND LÖSCHE (BR Opel Eisenach)
Moderation: INES SCHWERDTNER
Anmeldung
Um eine kostenlose Anmeldung wird gebeten: https://kurzelinks.de/symposiumjena