Säule C Eigentumsalternativen
Welche Möglichkeiten bestehen, welche Veränderungen zeichnen sich ab?

Kurzvorstellung Säule C

In der Gegenwart stehen nicht allein die Dynamiken und Grenzen des Privateigentums, sondern auch rechtliche, institutionelle und soziale Alternativen zur Debatte. Zum einen erlangen vielerorts Eigentumsformen wie das Gemeineigentum (gegenwärtig zumeist als Commons diskutiert) neue Bedeutung, zum anderen wird debattiert, ob bestimmte Lebensbereiche überhaupt in der Form von Eigentum bzw. der geregelten Verfügung über Güter und Objekte organisiert werden sollten. Unser dritter Forschungskomplex untergliedert sich daher in die zwei Teilfragen nach alternativen, zumal nicht-privaten Eigentumsformen einerseits und nach Alternativen zum Eigentum (verstanden als Regelungen und Praktiken, die auf jede Form des Eigentums verzichten) andererseits. Daraus ergeben sich folgende Leitfragen: In welchen Kontexten und in welcher Ausgestaltung bilden gemeinschaftliches und öffentliches Eigentum Alternativen zum Privateigentum? Entstehen gegenwärtig neue Eigentumsformen, die nicht in den klassischen alternativen Formaten von Gemeineigentum und öffentlichem Eigentum aufgehen? Welche Erkenntnisse über die Etablierung nicht-privater Eigentumsformen verspricht der Vergleich frühindustrialisierter, westlicher Kontexte mit (vormals) sozialistischen Ökonomien sowie mit nicht ‚westlichen‘, oft durch (post- ) koloniale Pfadabhängigkeiten geprägte Länder?

Welche Rolle spielt die spezifische Struktur und Materialität von Gütern, etwa Nichtrivalität und Nichtknappheit (z.B. bei Informationsgütern) oder Nichtteilbarkeit (z.B. im Fall des Windes) dafür, dass Alternativen zum Privateigentum angestrebt, normativ gerechtfertigt und/oder praktiziert werden? Wie lassen sich alternativ zum Eigentum, also jenseits von proprietären Verfügungsrechten Verteilungen von Verantwortung, Zugangserlaubnissen und Ausschlussberechtigungen sowie die Sicherung individueller Schutzansprüche (etwa von Persönlichkeitsrechten im Bereich des Datenverkehrs) organisieren? Welche Akteure setzen sich für welche Alternativen ein, und mit welchen Kräften treten sie in Konflikt? Wo werden jenseits theoretischer Rechtfertigung und Kritik Umgangsweisen mit Eigentum entwickelt, die im Sinne eines doing property formale Eigentumsordnungen modifizieren? Unter welchen Bedingungen gehen alternative Eigentumsformen oder Alternativen zum Eigentum über gesellschaftliche Nischenphänomene hinaus und restrukturieren Demokratie, Marktwirtschaft oder Wohlfahrtsstaat, die Sozialstruktur und/oder etablierte Sozial- und Weltverhältnisse?

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